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Vom Patent zum Kult: Resopal – Pionier der Oberfläche

Vor 75 Jahren war sie revolutionierend, heute gehört die Innovation zu den Selbstverständlichkeiten unseres täglichen Lebens, avanciert sogar zum Kultobjekt. Am 19. Dezember 1930 meldete die Hermann Römmler AG in Spremberg das Aminoplast-Patent an. Es bildete die Basis für die industrielle Herstellung von extrem mechanisch wie chemisch belastbaren Oberflächen mit lebenslanger Haltbarkeit. Das Produkt brachte die Römmler AG unter dem Namen Resopal heraus.

Das Kunstwort Resopal setzt sich zusammen aus Resina, dem lateinischen Namen für Harz, und Opal, denn zum ersten Mal war es gelungen, eine brillant wie der Edelstein glänzende Oberfläche herzustellen. Zwischen 1907 und 1909 hatte der belgische Chemiker Hendrik Leo Baekeland beobachtet, dass die harzähnliche Verbindung aus Phenol und Formaldehyd bei Erwärmung schmilzt, eine Zeit lang plastisch und damit unter Druck formbar bleibt, und dann unter gleichbleibenden äußeren Bedingungen unter Hitze und Druck durch chemische Umwandlung in den festen Aggregatzustand übergeht. Bis 1931 sicherte diese Entdeckung – inzwischen patentiert – der Bakelit-Gesellschaft den Alleinvertrieb. Zeitgleich entwickelte aber auch die Hermann Römmler AG dieses Verfahren und besaß dadurch seit 1919 als einzige deutsche Firma ein lizenzfreies Mitbenutzungsrecht am Patent Baekelands. Die Umstellung der Produktion auf das Druck-Hitze-Verfahren gilt in der Unternehmensgeschichte der heutigen Resopal GmbH als entscheidender, unverrückbarer Meilenstein.
Am 19. Dezember 1930 reichte das Unternehmen das Resopal-Patent ein. Es variierte in wesentlichen Teilen von dem Bakelit-Patent Baekelands. Die Römmler AG hatte die Möglichkeit, der wasserklaren Lösung Farbstoffe zuzusetzen. Und: den Wiener Chemikern Dr. Pollak und Dr. Ripper gelang es, härtbare Harnstoffharze fabrikatorisch herzustellen. 1926 trat Dr. Ripper in das Unternehmen Römmler ein, wo er das Verfahren patentreif entwickelte. "Gegenstand der Erfindung", so die Patentschrift, "ist die Herstellung von Kondensationsprodukten aus Thioharnstoff oder Gemischen von Thioharnstoff und Harnstoff mit Formaldehyd, die mit besonderem Vorteil als Klebe- und Tränkungsmittel für die Herstellung von geschichteten Materialien ... Verwendung finden können." Die Urkunde über die Berechtigung, ihre Erfindung allein zu verwerten, erhielt die Römmler AG am 6. Juni 1935, als ihr das Patent rückwirkend erteilt wurde. Seitdem trieb das Unternehmen die Entwicklung von Resopal bis zu seiner heutigen Qualität unaufhörlich voran.

Resopal besteht aus mit Harz imprägnierten Papierbahnen, die mit hoher Hitze und unter hohem Druck zu einer homogenen Platte verpresst werden. Die mit Melaminharz, einem der härtesten Harze, getränkte zweite Papierbahn und das transparente Overlay bilden die unverwüstliche Oberfläche. Die fertige Platte ist stoß-, kratz- und abriebfest, hitze- und lichtbeständig sowie fleckenunempfindlich, leicht zu reinigen, wasser-, lösungsmittel- und weitgehend chemikalienbeständig. Trotzdem lässt sich Resopal so einfach wie Holz verarbeiten.

Gleichzeitig steht der Name Resopal für eine unerschöpfliche gestalterische Vielfalt. Als zweite Lage kommen durchgefärbtes oder bedrucktes Papier, Textilien, Holzfurniere, Metallfolien und vieles andere mehr in Frage. Die Oberfläche der Platte kann außerdem mit Oberflächenstrukturen und Glanzgraden versehen werden, die über das haptische Erlebnis den optischen Eindruck steigern. Resopal-Oberflächen haben im Zusammenspiel von Optik und Haptik inzwischen eine gestalterische und sinnliche Qualität erreicht, die Naturvorbilder noch übertrifft und gesteigerte Materialerlebnisse vermittelt.

Es gibt noch einen Grund, warum Resopal den Markt schon damals revolutionierte: Seine Ökobilanz besticht, weil es aus Papier, aus nachwachsenden Rohstoffen, und naturnahen Harzen besteht. Seine Langlebigkeit ist aktiver Umweltschutz.

Als ebenso praktisches wie ästhetisches Produkt hatte Resopal durch den zweiten Weltkrieg verzögert erst in den fünfziger Jahren seinen furiosen Auftritt auf dem Markt. Noch heute ist der Kult um Deutschlands Wirtschaftswunderzeit ohne Resopal nicht denkbar: man denke an Nierentisch, Blumenhocker, Küche. Durch die aktive Entwicklung in der Nachkriegszeit entstand eine Produktmarke, die einen Bekanntheitsgrad von über 85 Prozent erreichte und in ihrem Wortsinn auch zur Beschreibung einer kulturhistorischen Einrichtungsästhetik aufstieg.

Die Patentrechte sind längst ausgelaufen, das Produkt mehrfach kopiert. Und obwohl es dem Endverbraucher nicht mehr bewusst begegnet, ist Resopal als Marke lebendig und präsent. Es findet sich im ICE, in Kreuzfahrtschiffen, im Innenausbau und auf Außenfassaden von Industrie-, Verwaltungs- und Wohnbauten, in Nasszellen, Laboren und Sportstätten und natürlich immer noch auf Möbeln und in Küchen. Im südhessischen Groß-Umstadt produziert die Resopal GmbH mit über 500 Mitarbeitern mehr als 40.000 Quadratmeter ihrer Resopal-Platten pro Tag und immer wieder neue Oberflächentrends.

Datum: 19.12.2005
Marketing + PR-Service Wilfried Wadsack GmbH
Autor: Marketing + PR-Service Wilfried Wadsack GmbH
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