(Klagenfurt, 31. August 2002) - In einem wirtschaftlich schwierigem Umfeld hält sich die österreichische Holzindustrie sehr passabel. Der Export in Überseemärkte wie USA und Japan boomt und auch „der 2. Heimmarkt“ – Italien - sollte in den nächsten Monaten österreichische Holzprodukte zu leicht erhöhten Preisen abnehmen. Dies war das Resümee des prominent besuchten Holztages am 30. August im Rahmen der „Internationalen Holzmesse“ in Klagenfurt.
Der Kärntner Holzindustrielle Komm.-Rat Di Hans-Michael Offner, Vorsitzender des Verbandes der Sägeindustrie und Präsident der europäischen Sägewerksvereinigung, bedauerte das schwache Wirtschaftswachstum insbesondere in Deutschland. Der einstigen Konjunktur-Lokomotive ging der Dampf aus. In die Presche sprang unter anderem Japan, wohin heuer erstmals mehr als 3 Mio. m3 Schnittholz aus Europa geliefert.
Road-Pricing europaweit anpassen
Dass das Road-Pricing kommt, ist für Offner politisch entschieden. Sein Bemühen gilt, dafür zu sorgen, dass es EU-weit eine ähnliche Höhe festgelegt wird. Wichtig ist für ihn, dass es keine Ausnahmen geben darf. Denn: je mehr einzahlen, desto geringer ist die Belastung des einzelnen Unternehmen. Diese schätzt er auf 1 Euro pro Kubikmeter Schnittholz. In das selbe Horn stieß auch der Fritz Grillitsch Präsident der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammer. Das Road-Pricing kommt, es gelte nun einheitliche Tonnagen-Grenzen festzulegen. Tendenziell sollten diese eher hoch angesetzt werden.
Holz zeigt Dynamik
Traditionell dient der Holztag dem Zusammenkommen der österreichischen Produzenten mit den italienischen Kunden. Deren Situation schilderte der Mailänder Holzhändler Dr. Roberto Tengg. Bei einem rückläufigen Bau-Sektor zeigt Holz eine besondere Dynamik. Bis Mai gab es ein beruhigendes Plus von 6,1%, berichtete der Markt-Experte. Mit ein Grund sind die Steuerbegünstigungen für Sanierungen. Diese sind allerdings mit 31. Dezember befristet.
Konjunkturumfragen zeigen nach oben
Von einem Dämpfer musste Dr. Ewald Walterskirchen, vom Wifo, berichten. Es handelt sich um die aktuelle Börsenkrise in den USA, die auch die Konjunkturaussichten in Europa negativ berührt. Die heimische Wirtschaft erhole sich langsam von ihrem Tief. Im I. und II. Quartal zeigten die Konjunkturumfragen deutlich nach oben, nun im Sommer gab es einen Rückschlag.
Für 2003 erwartet er sich einen Anstieg der Bauproduktion von rund einem Prozent. Das Wirtschaftswachstum werde heuer unter der 1%-Linie zum Liegen kommen. Die eher ungünstige Konjunkturlage und die Folgen der Flutkatastrophe werden das Budgetdefizit auf 1 bis 1,5% steigen lassen.
Holz ist genial
Vom den Anstrengungen der proHolz-Werbekampagne auch in Italien berichtete deren Geschäftsführer Mag. Georg Binder. Das italienische Pendant Promolegno wurde vor 2 Jahren gemeinsam mit den dortigen Verbänden gegründet. Es gilt die Absatzpotenziale am Apennin zu nutzen. Diese sind gewaltig, liegt der Pro-Kopf-Verbrauch mit 0,11 m3 weit unter dem EU-Schnitt (0,15 m3), gar nicht zu reden von Österreich (0,6m3). In Übersetzung des heimischen Slogans soll dort unterstrichen werden, dass „Holz è genial“ ist.
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