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Mutiger Optimismus contra weinerliche Larmoyanz: Die vierte denk.werkstatt bei Resopal

Warum gibt es nur wenige Menschen, die Mut beweisen? Diese Frage stellte Professor Rudolf Schricker seinem Publikum zu Beginn der denk.werkstatt 2004 bei Resopal. Der Stuttgarter Innenarchitekt und BDIA-Vizepräsident organisierte in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen bereits die vierte Veranstaltung dieser Art. In diesem Jahr konnte er neun Referenten gewinnen, die ihre Sichtweise zumThema „mut.mass“ darlegten.

Damit hatten die Organisatoren den Nerv der Zeit getroffen. Über 300 Teilnehmer aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur, Bau, Design und Möbel kamen am 5. und 6. November nach Groß-Umstadt. Donald Schaefer, Geschäftsführer von Resopal, lud zu einem regen Gedankenaustausch ein: „Wir wollen uns gegenseitig Mut machen. Wir brauchen Kraft, wir brauchen Zuversicht, um in der heutigen Zeit zu bestehen.“

Den Paukenschlag zum Auftakt lieferte Kultur- und Trendberater Wulf Goebel aus Frankfurt. Die anfängliche provokative Entmutigung seines Publikums mit Parolen aus aktuellen deutschen Medien nutzte er, um aus der Lethargie der Selbstgefälligkeit herauszureißen und als „Mutmacher“ zu fungieren. Mut – so sein Credo – beginne mit einer Idee von der Zukunft, die entgegen aller Bedenken zielstrebig zu verwirklichen ist. Dabei spiele nicht das Geld die Hauptrolle, sondern vielmehr die Liebe zum Kunden. Die Idee entstehe in jedem Einzelnen durch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den Willen zur Veränderung.

Der Heidelberger Biologe Professor Dr. Felix von Cube betrachtete das Thema „Mutfaktoren“ naturwissenschaftlich. Menschen haben Lust an Leistung, weil sie ihre Neugier befriedigen wollen. Damit werde Unbekanntes in Bekanntes und Unsicherheit in Sicherheit verwandelt. Die permanente Erweiterung des Sicherheitsbereiches sei ein bedeutender evolutionärer Vorteil und wer immer wieder Unsicherheit bewältigen könne, erlebe Flow. Flow-Erlebnisse müssten Mitarbeitern durch entsprechende Gestaltung der Arbeitswelt ermöglicht werden, wenn die Arbeit Herausforderungen bietet, die der Mitarbeiter entsprechend seiner Qualifikation meistern kann und auch meistern darf.

Professor Uwe Brückner aus Stuttgart steht mit seinem Namen für eine neue Generation von Architekten, denn er ist zugleich Bühnenbildner. Sein Anliegen besteht darin, Architektur in Bewegung zu bringen und Räume zu dramaturgisieren. Zu seinen mutigen Inszenierungen gehören unter anderem die Cyclebowl, der Pavillon des Dualen Systems auf der Expo 2000 in Hannover, oder das von Anfang an risikobehaftete Projekt für die Expo 2002 in der Schweiz. Schließlich hat Brückner mit dem Projekt „Grenzen erleben“ Unmögliches ermöglicht und nicht ausstellbare psychische, individuelle, persönliche Grenzerfahrungen erlebbar gemacht.

Die Bühne steht auch im Mittelpunkt von Christian Kohlmanns Arbeit. Er ist Regisseur und Eventgestalter. Aus eigener Erfahrung riet er, mit Lampenfieber offen umzugehen, denn es sei für den Gegenüber immer auch ein Zeichen von Engagement. Mit zunehmendem Vertrauen in die eigene Kraft wachse nicht nur der Mut, die Lust am Risiko, sondern auch die Kreativität. Sein Appell: „Lampenfieber? Nur Mut!“

Der Filmemacher und Dozent an der Filmakademie in Ludwigsburg Professor Jochen Kuhn stellte drei seiner „mutigen Streifen“ vor. Dabei handelt es sich um die Serie „Neulich“, in der Betrachtungen zum täglichen Umgang verfilmt sind. Während sich Kuhn selbst fragte, ob zum Filme machen überhaupt Mut notwendig sei, waren die Zuhörer schon überzeugt: wer in einer von hohen Pixelzahlen geprägten und rasenden Filmgesellschaft einen Film mit derart langsamen Bildfolgen zeigt, die noch selbst gezeichnet sind, beweise Mut genug. Am Ende hatte Jochen Kuhn seine Frage selbst beantwortet: „Das einzige Risiko, das es zu überwinden gilt, ist das Urteil der anderen.“
Den Vortragsreigen am zweiten Tag eröffnete der Industrie-Designer Professor Günter Horntrich. Er ist Inhaber zweier Designbüros in Pforzheim und Köln und Dozent im Fachbereich Ökologie und Design an der Fachhochschule für Kunst und Gestaltung in Köln. Sein Thema: Gestalten fürs Gemüt. Produkte, die unsere Gemüter bewegen, haben eine Funktion für den Gebraucher, eine ästhetische Qualität, eine strategische Qualität und eine emotionale Qualität. Bei der ästhetischen Qualität spiele die Farbe eine herausragende Rolle, denn sie dringt bis zur Seele des Menschen vor: Gelb zum Beispiel erfreut und erwärmt das Gemüt – deswegen heißen Horntrichs Designbüros YellowDesign und YellowCircle.

Der Architekt Günther Schaller, Partner im international renommierten Architekturbüro Behnisch, Behnisch und Partner in Stuttgart, sprach über Zivilcourage und den Mut des Architekten. Er stellte in erster Linie Projekte vor, die nicht verwirklicht wurden, die aber nicht entmutigt, sondern zu einem regen Experimentieren angeregt haben. Schaller begreift die Planung eines Projektes stets als Entdeckungsreise, auf die alle Beteiligten mitgenommen werden. Dabei ist der Verlauf der Reise ungewiss. Gerade diese Ungewissheit beinhalte aber einen hohen Freiheitsgrad, der Alternativen ermöglicht und den Blick auf die Lösung frei macht.

„Konsequenzen vermutlich“, zu diesem Thema sprach Professor Dr. Peter Richter. Er ist Arbeits- und Organisationspsychologe und lehrt an der TU Dresden. Dort unterrichtet er Psychologen, Designer und Architekten. Aus dieser Arbeit ist das Buch „Architekturpsychologie“ entstanden. Darin erklärt er, warum die meisten Menschen als künftige Bewohner oder Nutzer von Gebäuden eher ängstlich oder zurückhaltend auf Architektur reagieren. Seine Erklärungsansätze reichen von der so genannten Reaktanztheorie bis hin zum Prinzip der optimalen Neuerung: Neue Architektur muss zum Zeitgeist passen, nützlicher sein als die alte und ihr Gebrauchswertvorteil muss kommunizierbar sein.

Professor Dr. Klaus Linneweh regte an, wieder mehr Mut zur Muße zu haben, denn Muße sei Voraussetzung für Veränderung. Der führende Stress- und Kreativitätsexperte im deutschsprachigen Europa leitet das Institut für systematische Innovation und weiß: die besten Ideen entstehen in positiven Stress- und in Mußesituationen. Sie müssten nur auch umsetzbar sein und realisiert werden. Dazu braucht es mutige Menschen, die Verantwortung übernehmen, selbstbestimmt handeln, nach ihrer Überzeugung handeln, die unkonventionelle Wege gehen und auch einmal „nein“ sagen. „Es ist der Mut zur Vision, der uns fehlt“, so Linneweh.

In einem abschließenden Resümee dankten Professor Rudolf Schricker, Gerd Ohlhauser, Industrie-Designer und Inhaber des Designbüros Farbraum sowie Berater der Firma Resopal, und Donald Schaefer den Referenten sowie dem aufmerksamen Publikum. Der besondere Dank von Donald Schaefer richtete sich an die jungen Menschen von Resopal, die – gerade ausgelernt – die Organisation der Veranstaltung bravourös gemeistert hätten: „Uns Älteren sollte das den Mut geben, die Zukunft für diese jungen Menschen zu gestalten.“

Die vollständigen Vorträge sind unter www.resopal.de nachzulesen.

Datum: 14.01.2005
Autor: Marketing + PR-Service Wilfried Wadsack GmbH
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